Optimismus
Ich schaue auf den Wecker, der schon seit langem nur für die Uhrzeit zuständig ist, nicht für das Wecken: 712. Das kann ja wohl nicht wahr sein, denke ich, wie lange ist es her, dass ich früher als neun Uhr aufgewacht bin, und dann auch noch so ausgeschlafen? Obwohl ich gestern mit Mitternacht entgegen meinen neuesten Gewohnheiten spät dran war. Seltsam, denke ich noch einmal, und beschließe noch nicht aufzustehen. Wieder wache ich auf, die Weckeranzeige zeigt 814 Uhr. Langsam wird mein Erstaunen immer größer, denn es ist noch nie vorgekommen, dass ich aufwache, wieder einschlafe und beim zweiten Aufwachen trotzdem putzmunter bin. Ich versuche es noch einmal, aber als ich erfolglos nach einiger Zeit nochmals auf den Wecker schaue, ist es 828 Uhr. Schluss jetzt, das ist ein Zeichen. Steh auf und fang endlich mal was mit deiner Zeit an, die du sonst immer sinnlos vertust. Und tatsächlich, ich habe heute schon einige Dinge erledigt, statt wie sonst den ganzen Samstagmorgen rumzugammeln. Und mit diesem Schlafrhythmus bin ich auch nicht unzufrieden, sollte er in Zukunft regelmäßig sein. Ich spüre, wie sich etwas ändert. Wie es mir jeden Tag immer besser geht. Vielleicht schaffe ich es doch etwas aus meinem Leben zu machen.