Flieg...
Sie versuchte, um sich abzulenken, sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren, auf die langen Gräser, die den Weg säumten, die Bäume, die in der leichten Sommerbrise raschelten, auf die Vögel, die am Abendhimmel Fangen spielten. Ein Vogel, kam es ihr in den Sinn. Wie ein Vogel, der beim Fliegen nur davon träumt, höher hinauf steigen zu können, bis über die Wolkenberge, die ganze Welt hinter sich lassen, der aber weiß, dass ihn seine Flügel nicht so weit tragen können. Wie ein Vogel, der vor lauter Träumerei, Enttäuschung und Sucherei nach neuem Höhenrausch nicht merkt, wie er immer weiter sinkt, bis er schließlich ganz abstürzt und erst am Boden merkt, dass er sich für seine Flügel glücklich schätzen kann, auch wenn sie ihn nicht so hoch hinaus tragen.
In Zukunft müsste sie eben lernen, den Blick nicht nach oben, sondern auf ihre Ebene zu richten, um nicht wieder vom Himmel zu fallen, beschloss sie, breitete ihre Flügel aus und begann sich empor zu schwingen.