Wie wenig nütze ich bin
ich hebe den Finger und hinterlasse
nicht den kleinsten Strich
in der Luft.
Die Zeit verwischt mein Gesicht,
sie hat schon begonnen.
Hinter meinen Schritten im Staub
wäscht Regen die Straße blank
wie eine Hausfrau.
Ich war hier.
Ich gehe vorüber
ohne Spur.
Die Ulmen am Weg
winken mir zu wie ich komme,
grün blau goldener Gruß,
und vergessen mich,
eh ich vorbei bin.
Ich gehe vorüber-
aber ich lasse vielleicht
den kleinen Ton meiner Stimme,
mein Lachen und meine Tränen
und auch den Gruß der Bäume im Abend
auf einem Stückchen Papier
Und im Vorbeigehn,
ganz absichtslos,
zünde ich die ein oder andere
Laterne an
in den Herzen am Wegrand.
(Hilde Domin)
Aquí el poema que interpretaba durante dos horas y media. Zentrale Klassenarbeiten in Deutsch, wer auch immer sich diesen Schwachsinn ausgedacht hat, ich verzeihe ihm, weil die Aufgaben und die dazugehörige Prosa und Lyrik wirklich einigermaßen erträglich waren. Ich habe es mir jedenfalls schlimmer vorgestellt, und ich bin gespannt auf das Ergebnis...