Am Freitag habe ich mit meiner Familie "Sophie Scholl" geschaut. Mir geht der Film bis heute nicht aus dem Kopf, ständig denke ich an eine der letzten Szenen, in der sie entsetzt begreift, dass das Todesurteil noch am selben Tag vollstreckt werden soll... In der letzten halben Stunde des Films liefen mir nur noch die Tränen über mein Gesicht, weil es so erschütternd war, so absurd, so erschreckend. Vor allem weil immer noch nicht für jeden Menschen Meinungsfreiehit und andere Menschenrechte gelten und wir nichts dagegen tun, obwohl "wir" (als Volk) das doch auch durchmachen mussten.
Ich habe beim Theaterstück "Antigone" gestern Abend sofort Parallelen zu Sophie Scholl gezogen und dann im Programm gelesen, dass das Stück tatsächlich so verstanden wird.
Also hat die Menschheit es auch nach Jahrtausenden noch nicht geschafft, die Menschenwürde für jeden einzelnen herzustellen, denn Sophokles lebte im antiken Griechenland und kannte schon diese Problematik.
Gewissen vs. Gesetz. Die Griechen waren tatsächlich aktueller als wir es uns heute vorstellen können. Man könnte sagen, die technischen Errungenschaften haben sich verändert, die Menschen und ihre Probleme aber sind die gleichen geblieben...